Ehmseb’s B(P)log

Februar 20, 2008

Beobachten oder Interpretieren?

Filed under: Uncategorized — ehmseb @ 7:43 am

Am gestrigen Dienstag war die erste Präsenzsitzung BP im zweiten Semester meiner Ausbildung an der PHTG. Im ersten Teil vor der Mittagspause hat uns Sandrine zunächst mit ihrem Einstieg zum tanzen gebracht. Körperlich wurde ich tatsächlich aktiviert und die Stimmung innerhalb des Kurses lockerte sich dadurch auf. Den didaktischen Sinn bzw. eine Verknüpfung zu den Themen des BP-Kurses konnte ich allerdings nur schwer erkennen. Es folgte der Mini-Input zum Thema Persönlichkeitsentwicklung von Timo und mir. Wir waren zufrieden mit dessen Ablauf und erhielten in der anschließenden Reflexionsrunde noch nütztliche Hinweise zur Verbesserung, vor allem zur Durchführung von Teamteaching und dem Einsatz von Medien. Der Morgen der BP-Sitzung hatte einmal mehr viel länger gedauert, als geplant, so dass wir ohne weiteren Input von Max, unserem Dozenten in die Mittagspause gingen. Von dort zurück gekommen widmeten wir uns wieder dem Thema Beratung und Coaching. Am Ende der Sitzung sollten wir eine Aufgabe machen, innerhalb der wir uns mit Aussagen und deren Kategorisierung (Beobachtung oder Interpretation) beschäftigen sollten. Es ging darum sensibel dafür zu werden, dass Aussagen sehr leicht eine wertende bzw. interpretierende Komponenten bekommen. Vor allem als Lehrer sollte man sich dessen bewusst sein, da jede Aussage, jede Beschreibung der Wirklichkeit, insbesondere in der Interaktion mit Schülern, eine Reaktion auslösen wird. Und diese kann eben durch sorgfältige Wortwahl eher kontrolliert werden. Im Lauf der Übung entwickelten sich eine, zum Teil heftige, Diskussion darüber, ob objektives Beobachten überhaupt möglich sein, ob man bekannte Denk- und Verhaltensmuster aufbrechen kann und die Prozesse der sinnlichen Wahrnehmung von der Interpretation und damit Wertung des Beobachteten trennen kann. Falls dem nicht so sei, argumentierte ein Kommilitone, wäre es sinnvoller sich nicht mit der Einübung von Techniken zur wertfreien Beobachtung zu beschäftigen, sondern damit wertende Interpretationen zu kontrollieren und nicht zu Kurzschlussreaktionen sich hinreißen zu lassen.

Was meint ihr denn?

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