Ehmseb’s B(P)log

Februar 26, 2008

One Laptop per Child

Filed under: Uncategorized — ehmseb @ 4:44 pm

In der heutigen zweiten Sitzung des Moduls Berufspädagogik aktivierte uns Nicola mit einem ausgereiften Einstieg zum Thema Ressourcenorientierung. Wir durften mehrere Übungen zu unseren persönlichen Ressourcen durchführen (z.B. Stellungen von Ressourcenpersonen, wie z.B. der Opa). Mit einer Geschichte zum Reframing leitete Nicola elegant zu einem der Themen der Präsenzveranstaltung über.
Der Einstieg dauerte viel länger als geplant, so dass wir das Ende der Vormittagssession mit einer außerplanmäßigen kurzen Vorstellung des Projektes „One Laptop per Child“ abschlossen. Max hatte sich bei diesem Projekt engagiert und sich einen der Laptops dieser Aktion aus den USA bestellt. Mit dieser Bestellung verbunden war auch, dass ein zweiter Laptop für das Projekt gekauft werden musste, welcher, den Zielen der Aktion entsprechend einem Kind in einem Entwicklungsland zur Verfügung gestellt wird. Max zeigte uns das realtive kompakte Gerät und machte uns auf einige seiner Features aufmerksam, darunter die Möglichkeit über Computer in der näheren Umgebung, die als Range Extender fungieren, ins Internet einsteigen zu können, die Funktion den Laptop als Buch zu nutzen, um Pdf-Dokumente zu lesen und das intelligente Anzeigesystem, das es möglich macht, auch bei starker Sonnenstrahlung den Bildschirm optimal ablesen zu können.
Nach anfänglicher Begeisterung fanden sich einige von uns Studenten, die dem gesamten Projekt doch etwas skeptischer gegnüber standen.
Wozu das Ganze, frage ich mich. Aha, um Schule und Bildung einfacher zu machen, um Ressourcen und Papier zu sparen. Ok! Das hört sich gut an. Aber einem Kind in einem afrikanischen Entwicklungsland, in einem Dorf weit ab von sonstiger Zivilisation einen Laptop zur Verfügung zu stellen, anstatt eine dort vorhandene Schule mit Papier und Tafelkreide zu versorgen, dass ist doch so, wie wenn man in ein Krankenhaus in einem Entwicklungsland einen Computer-Tomograph stellt, anstatt die nötigen Impfstoffe zu besorgen oder ein Flüchtlingslager mit duftender Seife beschenkt, aber vergisst das Know-How zur Wasserbeschaffung und Wasseraufbereitung mitzuliefen.
Die Regierungen der Entwicklungsländer müssen pro Kind 100 Dollar ausgeben, um ein solches Laptop zu kaufen. Was könnte man mit dem Geld sonst tun? Würde es nicht reichen Schulen und Schüler mit Technologie zum lesen elektronischer Dokumente auszustatten und auf CD-Rom die gesamte Brockhaus-Enzyklopädie mitzuliefern, anstatt es jedem Kind zu ermöglichen auf die Inhalte des Internets zu zugreifen, zu Hause vor dem Feuer mit Freunden zu chatten und zu sehen, wieweit es mit der westlichen Gesellschaft bereits gekommen ist und wie wir im Überangebot an Luxus- und Konsumgütern versinken.

Was meint denn ihr dazu?

Kommentar verfassen »

Du hast noch keine Kommentare.

RSS feed for comments on this post. TrackBack URI

Hinterlasse einen Kommentar

Bloggen auf WordPress.com.